Wir sind eine evangelische Freikirche

Evangelisch bedeutet, dass wir die Grundlage unseres Glaubens im Evangelium finden, in der guten Nachricht von Gott, in der Bibel. Unsere Kirche bekennt und verkündet, dass der Mensch allein aus Gottes Gnade durch den Glauben gerettet wird. Darin erweist sie sich als »evangelisch«. Die Predigt nimmt in unserem Gottesdienst einen zentralen Platz ein.

Freikirche bedeutet, dass unsere Kirche grundsätzlich in Unabhängigkeit vom Staat lebt und auf Freiwilligkeit baut. Das gilt auch im Blick auf die Kirchengliedschaft. Niemand wird Glied der Kirche durch die Taufe, sondern durch freiwillige persönliche Entscheidung für Christus und die Kirche. Auf Freiwilligkeit basieren auch die Beiträge und Spenden. Jeder gibt, wie er oder sie kann, damit die Kirche ihren Auftrag der Wortverkündigung und in den vielen sozialen Diensten, zum Beispiel in der Krankenpflege, Altenbetreuung, und in der Behinderten- und Suchtgefährdetenarbeit ausrichten kann.

Unsere Kirche versteht sich als ein Teil der einen Kirche Jesu Christi. Sie weiß sich in die große weltweite Gemeinschaft von Kirchen und Gemeinschaften eingebunden und arbeitet auf verschiedenen Ebenen mit vielen von ihnen eng zusammen. In vielen ökumenischen Gremien gehört sie zu den Gründungsmitgliedern. Deutschlandweit gibt es 420 Gemeinden mit 46.000 Kirchengliedern und -angehörigen (Stand 31.12.2021). Etwa 12,5 Millionen Kirchenglieder und -angehörige zählt die Evangelisch-methodistische Kirche weltweit (Stand 2021).

Was bedeutet »methodistisch«?

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts bekamen einige Studenten aus Oxford den Beinamen »Methodisten«, weil sie sich bei ihren Zusammenkünften an strenge Regeln hielten: Fleißiges Lesen in der Bibel, regelmäßiges Beten, Unterstützung von Armen und Unterdrückten, Besuche Strafgefangener. Zu dieser Studentengruppe gehörte auch John Wesley (1703-1791). Der Volksmund übertrug den Beinamen des Studentenkreises »Methodisten« auf alle Anhängerinnen und Anhänger der neuen Bewegung. Sie wurde in England zum Träger der reformatorischen Anliegen und bildete schließlich, entgegen der Absicht John Wesleys, eine eigene Kirche. Seit über 150 Jahren arbeitet unsere Kirche in Deutschland.

Was ist eigentlich ein Methodist? Was ist das Besondere an eurer Kirche?

Diese Fragen werden uns immer wieder gestellt. Auch John Wesley, der Gründer unserer Kirche, wurde im 18. Jahrhundert in England immer wieder darauf angesprochen. In einer Predigt zur Grundsteinlegung der Londoner New Chapel antwortete er: „Der so genannte Methodismus ist der alte Glaube, der Glaube der Bibel, der Glaube der Alten Kirche, der Glaube der Kirche von England. Dieser alte Glaube … ist nichts anderes als Liebe, die Liebe zu Gott und allen Menschen. Diese Liebe ist das großartige Heilmittel des Lebens, die nie versagende Medizin für alle Übel einer aus den Fugen geratenen Welt, für alles Elend und alle Laster der Menschen.“

Also nichts Besonderes, oder gerade doch?!

Das aktuelle Leitbild unserer weltweiten methodistischen Kirche nimmt dieses zentrale Anliegen auf:

Open hearts. Open minds. Open doors.